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Dranord

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  1. Dranord liked a artikel by TOM, Parkour Terminologie - Nicht Parcour, Parcours, Parcouring, Parkouring, Parkuhr, etc.   
    Parkour - Die Kunst der Effizienten Fortbewegung, begegnet uns in den Medien immer wieder mit verschiedensten (teils sehr kreativen) Namensgebungen. Doch wie schreibt man es nun wirklich richtig? Heisst es nun Parkour, Parcour, Parcours, Parcouring, Parkouring oder Parkuhr und in welchem Zusammenhang steht eigentlich dieses verdammte Freerunning?
    Zu dieser komplizierten Fragestellung gibt es eine simple Antwort: Parkour
    Parcour, Parcours: Bekannt als allgemeine Benennung von Hindernisparcours (z.B für Tiere - Hunde, Pferde, etc.). Zu dieser Schreibweise meint auch meistens die Rechtschreibprüfung uns zwingen zu müssen, was aber in diesem Zusammenhang nicht korrekt ist. Der Begriff "Parkour" stammt von "Parcours" ab und wird gleich ausgesprochen.
    Parcouring: Eine Wortmarke die in Deutschland registriert wurde, um nicht mit der (deutschen) Wortmarke "Parkour" in Konflikt zu kommen. Dies wurde von einer Firma verwendet um ein Eventkonzept auf die Beine zu stellen, welches de-facto nichts mit dem eigentlichen "Parkour" zu tun hat.
    Pakour, Pacour, Pacurs, Parkur, Pakur, Parkuhr, Parkouring, Parkour-Running, Parkhour laufen, Streetrunning, Street-Running: Der kreative Prozess der bei vielen einsetzt, wenn Sie versuchen einen Begriff zu verwenden dessen Bedeutung sie nicht ganz kennen
    Freerunning, Free-Running: Eine Wort-Erfindung für den englischen Raum (UK), im Zuge der "Jump London" TV-Dokumentation im Jahre 2003 mit Sebastien Foucan. Im Sinne der Yamakasi (erste Gruppe die Parkour ausübte), bedeutet Parkour, Free-Running oder l’art du déplacement das Gleiche. In Internet-Diskussionen entwickelte sich eine Differenzierung zwischen Parkour (effiziente Bewegungen) und Free-Running (akrobatische Elemente).
     
    Weitere relevante Begriffe:
    Wenn jemand Parkour ausübt, übt er/sie Parkour aus.... er/sie parkourt/parkoured/parkurt nicht.
    Es wird auch kein Parkour gesprungen, sondern man trainiert Parkour.
    Jemand der Parkour ausübt, nennt sich Traceur ("der den Weg ebnet" - vom französischen Tracer) und nicht Parkourer.
    Ein weibliches Geschöpf, welches Parkour ausübt nennt sich "Traceuse" und nicht Tracueurin.
    Mehrere Traceure, nennen sich Traceure (ausgesprochen "Trassöre") und nicht "Trassörs"
    Ein Ort an dem Traceure gerne Parkour ausüben, nennt sich "Spot".
    Der Ort an dem Parkour im urbanen Umfeld entwickelt wurde, nennt sich "Lisses" (Vorort von Paris).
    Der "Erfinder" von dem Parkour, wie wir es kennen heisst "David Belle" und sein Vater "Raymond Belle" und nicht Bell (oder so ähnlich).

    Unsere Bewegungen heißen "Bewegungen"/"Techniken" und nicht Tricks.
    Eine "Mission" (englisch) ist zumeist eine Kletteraufgabe, wo über längere Strecken nicht der Boden berührt werden darf.
    Ein "Run" bezeichnet die Aneinanderkettung mehrerer Bewegungen zu einem flüssigen Bewegungsablauf.
    Falls einem das Wort "Traceur" zu französisch klingt, der kann uns auch "Parkour-Athleten" nennen, aber bitte nicht Parkour-Artisten...es handelt sich nämlich um keinen Zirkus.
    Bei "l'art de deplacement" handelt es sich um einen Überbegriff ("Kunst der Fortbewegung(en)"), welcher Parkour und Freerunning inkludiert.
    Die "Art of Motion" (Red-Bull) ist NICHT die Parkour oder Freerunning Weltermeisterschaft. Parkour ist non-competitive und es gibt keine Wettkämpfe darin. Es handelt sich hier um ein Event für die Marke und hat nicht's mit den Werten oder Grundgedanken von Parkour zu tun.

    Grund dieses Artikels: 

    Personen bei der ernsthaften Recherche zu Parkour behilflich zu sein. Viele Medien verbreitn leider schlecht recherchierte Fehlinformationen und Eigene Wortkreationen. Wir sind bemüht, dass Parkour in der Öffentlichkeit richtig dargestellt und (damit verbunden) auch richtig bezeichnet/geschrieben wird.
  2. Dranord liked a artikel by TOM, Je leichter, desto Besser?   
    Das Leben stellt uns oft vor Weggabelungen, mit einer leichten und einer vermeintlich schwierigeren Strecke. So oft hörten wir bis dahin die Sätze "Je leichter desto besser", oder "Den Weg des geringsten Widerstands gehen". Diese simple Entscheidungshilfe erleichtert uns das Leben oft enorm.
    Manchmal packt einen dann aber doch die Neugier und man macht sich trotzdem die Mühe, den schwierigeren Weg zu erkunden. Irgendeine Stimme im Kopf verleitet uns dazu und will unsere natürliche Neugier befriedigen. Warum machen sich wohl manche die Arbeit und klettern den Himalaya hinauf? Die Sherpas haben dies schon lange durchblickt, denn wenn man nur auf die andere Seite des Berges will, ist es einfacher drumherum zu gehen....diese verrückten westlichen Touristen.
    Warum gibt es denn Leute, die solche Berge besteigen?
    Damit Sie in der runtastic iPhone-Applikation eine besonders außergewöhnliche Strecke auf Facebook posten können?
    Damit sie im Guinness Buch der Rekorde neben Leistungsträgern wie Heidi Klum stehen? (welche die Kandidatinnen von Germany's Next Topmodel 265 Kilometer auf High Heels zurücklegen zu lassen und damit ins Buch der Rekorde kam - Top-Leistung Heidi, way to go).
    Was erbringen wir heute eigentlich noch für außergewöhnliche Leistungen für uns selbst, ohne es anderen mitteilen zu wollen?
    Egal ob wir den leichten oder schwierigen Weg gehen, wir wollen möglichst viele Menschen daran teilhaben lassen (socializing - z.B. Facebook/Youtube), um bestätigt zu werden. Meistens wird es dann zwar dennoch der leichtere Weg, denn eigentlich geht es uns oft mehr um die Bestätigung, als um den Wert des Ziels. Ein ähnliches Bild bei Videospielen, welche uns einen sehr simplen Weg vorzeigen, Ziele zu erreichen. ("... and that's why kids are so addicted to games, because it's an easy way to achieve..." - Choose not to fall Video by Daniel Ilabacca)
    Eines Tages kam ein kleines molliges Kind beim Training vorbei und befahl unfreundlich, dass wir einen Backflip machen sollten. Nach einer Verneinung meinte es "Das ist ganz einfach, X, KREIS, VIERECK, X" (true story, wenn auch die Tastenbelegung für das damalige Playstation-Spiel evtl. nicht ganz stimmen mag). Das Kind hat sich für seinen Weg entschieden, ich mich für meinen.
    Wann seid Ihr das letzte Mal den schwierigen Weg gegangen und habt es niemandem erzählt?
    Wir sind getrieben von Bestätigung, allerdings oft mehr von Fremdbestätigung als durch Selbstbestätigung.
    Rekorde, Titel, öffentliche Anerkennung, Geld... dies alles sind Formen von Fremdbestätigung. Große Wettkämpfe formen Helden, bringen Titel und Anerkennung. Erbringen wir diese Anstrengungen eigentlich noch für uns selbst, oder bereits (nur) für Andere? Gerade in Amerika ist diese Richtung ganz stark zu erkennen und Werte gehen verloren (oder wurden erst gar-nicht erlernt). Diese Werte werden verwendet um Interesse zu erzeugen, ohne jeglichen Respekt davor oder Verständnis dafür.
    "Wir erleichtern uns Aufgaben, indem wir besser werden - aber besser werden wir nur, indem wir uns schwierigere Aufgaben stellen"

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