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  1. Informationen rund um Parkour und Freerunning gibt es im Internet momentan in großer Menge und mit abwechslungsreicher Qualität. Inzwischen beschäftigen sich auch immer mehr Wissenschaftler mit dieser Thematik, welche bekanntlich einen recht hohen Qualitätsanspruch besitzen. Diese objektiven und durch empirische Daten gestützte Arbeiten erreichen normalerweise einen wesentlich höheren Wahrheitsgrad, als zum Beispiel Einträge in Wikipedia oder schlecht recherchierte Medien-Berichte. Wir wurden in den letzten Jahren für einige wissenschaftliche Arbeiten (Bachelor-, Magister-, Doktor-Arbeiten), für verschiedenste Fachgebiete interviewed, doch diesmal ist ein richtiges Schmankerl dabei, welches hier auf Parkour-Vienna veröffentlicht werden darf. In dieser (mit einem Sehr Gut bewerteten) Bachelor-Arbeit im Fachgebiet Sozial-und Kulturanthropologie namens "Parkour in Wien", handelt es sich um einen tiefen Einblick in die Parkour-Vienna Community. Mittels Interviews vieler Member wurde versucht Fragen zu beantworten, wie zum Beispiel "Was ist Parkour?", "Was begeistert die Menschen an Parkour" oder "Ist Parkour eine Gegenbewegung?". Über das Jahr 2013 verteilt, wurden diese Interviews gehalten und geben einen anonymen und möglichst objektiven Eindruck, dieser Parkour-Community in Wien. Nicht nur mit Interviews, sondern auch mit aktiver Teilnahme an Forum-Meetings und weiteren Trainings, hat sich die Autorin (Susanne Ehart) an dieses komplexe Thema herangewagt: "Meine Herangehensweise ist kulturrelativistisch geprägt, das bedeutet sich anzusehen, wie die Realität der Menschen in verschiedenen Bedeutungs- und Interpretationsebenen entsteht und funktioniert." Für weitere Theorie-Ansätze dienten die Arbeiten "Anthropologie des Gehens" und "Parkour. Subversive Choreographien des Urbanen". "Parkour in Wien" versucht Parkour nicht aus der Ferne zu analysieren, sondern zeigt es primär aus der Sicht der Ausübenden. Viele Zitate aus den gehaltenen Interviews verfälschen diese persönlichen Ansichten und Meinungen möglichst wenig und analytische Beobachtungen versuchen diese mit Fachwissen zu interpretieren. Es wird anfangs kurz auf den historischen Hintergrund von Parkour eingegangen und zeigt die unterschiedlichen Fokusse, der aktiven Traceuren/Traceusen. Auch Themen wie die Rolle der Medien oder Performance generell, sind inhaltlich vertreten. Diese Arbeit gibt auch einen guten Einblick in die Organisation von Parkour-Vienna, mit Informationen rund um das Forum-Meeting und weiteren Trainings, wie z.B. der Evening-Madness. Auch der (im Vergleich zu vielen anderen Ländern) hohe Anteil an weiblichen Akteuren und Trainings-Angeboten für Mädchen/Frauen, hat einen eigenen Part dieser Bachelor-Arbeit erhalten. Für wen ist diese Arbeit besonders interessant? Neu-Einsteiger, die einen möglichst objektiven Eindruck der Community haben wollenForum-Meeting Instruktoren und CtC-Mitglieder, als derzeitige IST-Situation in der Parkour-Vienna CommunityStudenten / Studentinnen, die auf der Recherche nach wissenschaftlichem Referenz-Material, rund um Parkour sindZitate aus der Bachelor-Arbeit: "Parkour ist zeitlich und örtlich flexibel, es gibt keine fxen Kurszeiten, an denen man an einem bestimmten Ort sein muss. Und abgesehen von den goldenen Regeln nicht auf privatem Grund zu trainieren und niemanden zu belästigen, entscheidet jede selbst, sich wie, wo und wie lange zu bewegen. Durch diese Unstrukturiertheit wird Parkour als freier empfunden, als verschiedene andere Sportarten." "Parkour ist nichts das man macht, nach Hause kommt, und mit dem ausziehen der Turnschuhe wieder vergisst. Die meisten der von mir befragten Traceure und Traceusen sagen, dass es ihr Leben positiv verändert hat, da sie daraus Selbstbewusstsein, Freiheit und Respekt schöpfen. Für Anfängerinnen steht noch mehr der sportliche Aspekt der Kräftigung und Bewegung im Fordergrund, so wie der Ehrgeiz, den man aufbringen muss, um sich weiter zu entwickeln. Je länger die Personen trainieren, und die körperlichen Voraussetzungen haben sich sicher zu bewegen, desto mehr betonen sie den ‚philosophischen’ Aspekt dahinter." "Aber Parkour ist nicht so sehr Rebellion, es ist vielmehr eine Art mit der vorgefundenen Umwelt kreativ zu arbeiten. Parkour ist keine Provokation, es ist eine selbstbewusste, gleichwohl durchdachte Taktik, eigene Wege zu fnden. Grundsätzlich aber dient sie dem Selbstzweck und ist auch in ihren Performances keine Äußerung zu gesellschaftspolitischen Belangen." "Parkour wird in Wien nicht im Sinne von Rebellion verstanden, sondern als Gegenbewegung im Sinne einer Zurückgewinnung des städtischen Raumes. Es ist eine Bewegung gegen die zunehmende Verregelung und Verstrukturierung der Stadt. Dabei geht es nicht um Aktivismus im Sinne eines direkten in Frage Stellens von Aspekten der Stadtplanung oder Privatisierung. Die gesellschaftspolitische Relevanz liegt in der Rückeroberung einer persönliche Freiheit, sozusagen einer Selbstermächtigung durch Bewegung, in den einfachen Fragen: Warum sollte man auf einem Gehweg nicht laufen können, wenn man niemanden belästigt? Warum nicht auf eine Mauer springen, oder über einen Zaun, um eine etwas andere Strecke zu nehmen? Parkour ist eine Möglichkeit, um aus den Routinen und Routen des Alltags, die nur scheinbar Sicherheit bieten und vor Entscheidungen entlasten, auszubrechen." "Die Parkour- Brille öffnet den Blick auf die Stadtlandschaft auch auf einer emotionalen Ebene, da Mauern nicht mehr nur als Hindernisse wahrgenommen werden, sondern als Möglichkeiten. Die Stadt ist plötzlich mehr als nur ein Transitraum, um von A nach B zu gelangen. Da sie zum Trainings und Spielplatz wird, wird der Aufenthalt im städtischen Umfeld grundsätzlich positiver Wahrgenommen." "Parkour in Wien ist Sport, Lebenseinstellung und gemeinsame Freizeit, für Menschen aus verschiedensten beruflichen und sozialen Hintergründen, im Alter zwischen 6 und 50 Jahren. In Wien ist es eine Gegenbewegung gegen die Verregelung von Stadtraum, die aber darauf bedacht ist, nicht anzuecken und sich symbiotisch in die Stadt einzufügen. Parkour fördert die direkte, konzentrierte Wahrnehmung der Umgebung. Die Stadt wird im Allgemeinen positiver wahrgenommen, da die Plätze zu Orten werden, an denen persönliche und gemeinsame Erinnerungen entstehen." "Parkour lebt nicht davon Regeln zu übertreten, aber es hat das Potential, Grenzen sichtbar zumachen. Es ermöglicht einem nicht nur, sich anders in der Stadt zu bewegen, auch die Community schafft einen Raum, der sich durch respektvollen Umgang miteinander, und dem Fehlen hierarchischer Strukturen, vom Alltag abgrenzt. Die Traceure und Traceusen empfinden die Bewegungspraxis und die soziale Praxis von Parkour als Etwas, das sie selbstsicherer, offener und mutiger in Hinblick auf persönliche Hindernisse macht." Anonyme Zitate aus den Interviews: "Weil es hier nicht drauf ankommt, wie viel Lebenserfahrung man hat, sondern einfach nur, wie man sich in der Community verhält. Das hat mich sehr stark beeindruckt. ich denk mir zum Beispiel nicht mehr: Ich bin so alt, du bist so jung, was hast du mir zu sagen. Weil ich weiß, der kann schon ganz andere Schritte gemacht haben, und ganz andere Wege gegangen sein als ich, und er hat vielleicht eine andere Technik, von dem kann ich was lernen." "Gerade am Anfang, die ersten tollpatschigen Sprünge möchte man jetzt nicht unbedingt vor Leuten machen, die das nicht kennen. In der Gruppe stört es mich nicht. Da sind Menschen, die dasselbe machen wie ich, und dieselben Probleme haben." "Mir hat auch gut gefallen, dass einer der Instruktoren sich gleich die Neuen auf die Seite geholt hat, und mit denen trainiert, und ihnen ein paar Basics gezeigt hat. Denn es gibt nichts schlimmeres, als wenn du in so eine Geschichte rein kommst, und es wird dir nichts gezeigt, sondern gesagt: So, setzt dich hin und schau`s dir an. So kann das nicht funktionieren." "Das Forum Meeting ist zwar eine riesige Gruppe, aber innerhalb dieser Gruppe formieren sich wieder kleinere Gruppen, und es gibt immer ein ruhiges Eck irgendwo, wo man sich mit den Neuen auf die Seite stellen kann." "Sie hat gesagt, probiers einfach mal, ich halt dich, und es hat tatsächlich halbwegs funktioniert. Das sind so Kleinigkeiten, wo ich mir denke, da hätte ich mich alleine nie überwunden, das hätte ich alleine nie versucht. Ich hätte gesagt: Ich kann das nicht, und das war’s." "Es ist schon wichtig, dass man gemeinsam trainiert. Das finde ich ja so gut: Man trainiert miteinander und lernt voneinander, profitiert von den Anderen, aber trotzdem ist es etwas, das man für sich selbst macht, man entscheidet selbst, ob man springt, oder nicht springt, man entscheidet eigentlich das Meiste selbst. Es ist eine Mischung aus Miteinander und nur auf sich selbst bezogen sein, letztendlich setzt man seine eigenen Ziele. Es ist Mannschaftsport und Einzelsport gleichzeitig." "Für mich ist es das Arbeiten in der Gruppe, mit neuen Leuten, das ich unheimlich gern mache. Wenn ich das nur für mich allein machen würde, hätte es nicht den gleichen Reiz für mich, die Community zählt für mich dazu." "Am Anfang war es für mich nur Sport, aber es ist definitiv auch eine Lebenseinstellung, weil du Spaß daran entwickelst, Dinge erreichen zu wollen, die du noch nicht kannst." "Eigentlich ist es eine Lebenseinstellung. Ich meine, es ist Sport in dem Sinne, dass ich es mit viel Ehrgeiz betreibe, das schon. Aber es ist eine Lebenseinstellung, die für mich im Moment bedeutet, dass ich nicht vor dem weglaufe, was mir gerade Angst macht, dass ich den Konflikt suche, mich den Dingen stelle und nicht davonlaufe." "Es wird irgendwie zu einer Philosophie, dass man was Neues ausprobiert, dass man plötzlich irgendetwas schafft nur weil man den ersten Schritt in die Richtung macht." "Ich glaube Parkour ist nicht gegen irgend etwas, sondern eher eine neue Möglichkeit. Wir haben einen ganz anderen Blick auf die Stadt. Es ist eine Bewegung, die einfach anders mit öffentlichem Raum umgeht. Ich hätte gesagt, es ist keine Gegenbewegung, sondern eine Alternative zum normalen Leben, zum normalen Stadtleben." "Wenn man Spots sucht, und Möglichkeiten sich zu Bewegen, erkennt man auch die große Lebensqualität in Wien. Es gibt Leute, die sagen in Wien kann man nichts machen, es gibt keine Möglichkeiten Sport zu machen. Ich komme aus Thessaloniki, da ist das nicht so, es gibt nicht so viele Parks und öffentliche Plätze. Ich verstehe nicht, warum die Leute hier sagen, man kann nichts tun." "Wenn ich an einem Haus entlang laufe denke ich: Wie könnte ich aufs Dach klettern? Ich mache so was zwar nicht, aber alleine der Gedanke ist da, und somit nehme ich das Haus einfach wahr." "Ich bin wesentlich unabhängiger von der Meinung anderer Leute geworden, es kümmert mich jetzt überhaupt nicht mehr, wenn ich mich öffentlich zum Affen mache, es ist mir ziemlich egal. Ich will ja niemanden stören, natürlich geht es darum dass man Respekt vor seiner Umwelt hat, und Respekt gegenüber seinen Mitmenschen, das ist mir auch sehr wichtig, Aber ich lass mich nicht davon mich beeindruckten, wenn andere sagen das schaut blöd aus, was ich mache. Ich habe ein gewisses Selbstvertrauen gefunden, denn ich hatte irrsinnige Probleme einmal damit. Man geht einfach aufrechter, und man fühlt sich stärker. Nicht nur durch das physische Training, sondern auch, weil man weiß, dass man bestimmte Sachen einfach kann, die man nicht für möglich gehalten hätte." "Ich hatte früher große Probleme mit Mobbing in der Schule, und habe mich deswegen sehr von den Menschen zurückgezogen, hatte auch immer wieder Kontakte gemieden, weil ich Angst hatte, dass es wieder so sein könnte. Aber innerlich war ich halt doch ein sehr offener Mensch, jemand der gern mit anderen was unternimmt, der gerne unterwegs ist, gerne lacht, und sich selber ist. Die Community hat mir dahingehend geholfen, dass ich mehr ich selbst sein konnte, weil sie nie irgendwas Negatives dazu gesagt haben, und gleichzeitig hab ich auch selber gemerkt, ich bin doch wer. Das Ganze ist abgefallen, diese Mobbingnarben, die wurden einfach ersetzt. Durch dieses Gefühl: ich bin wer. Durch Parkour und die ganzen Leute in meiner Umgebung fällt es mir viel leichter zu lachen, und einfach ich zu sein, das ist ein sehr schönes Lebensgefühl." Parkour_in_Wien_Bachelor_Arbeit.pdf Viel Spaß beim Lesen und Danke an Susanne Ehart, für diese wertvolle Arbeit. This post has been promoted to an article

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