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Erfahrung...

Ein Begriff der mir gerade ein wenig im Kopf herumgeistert und nachdem ich wieder einmal so gut schlafen kann, versuche ich diese wilden Gedanken ein wenig zu ordnen, um es mir vlt. selbst auch ein wenig klarer vor's Auge führen zu können.

Durch kürzliche Gespräche, aber auch gefallene Aussagen hier im Forum komme ich auf dieses Thema. Es gibt Leute, die stören sich sehr an Aussagen wie "habt Respekt vor denen, die vor euch da waren". Einerseits stehe ich hinter dieser Aussage, andererseits kann ich auch die Stimmen dagegen verstehen.

Mein 5 Jähriges-Jubiläum ist auch nur mehr einen Katzensprung entfernt und somit sehe ich diese Aussagen vlt. in einem etwas Anderem Licht. Manche sollten sich vlt. vor Augen führen, in welcher glücklichen Situation sie sich heute befinden. Egal wo sie in den letzten Jahren mit Parkour in Berührung kamen, es ist eine _komplett_ andere Situation heute. Es ist wesentlich leichter an Informationen heran zu kommen und fast überall hat man erfahrene Leute, die einem helfen können und dies auch machen.

Klar hat die Zeit auch negative Auswirkungen gehabt... ich denke da in Richtung Parkour-Politik/Gruppenbildung/auf seine Seite ziehen und dergleichen.... für viele Neulinge muss der Eindruck wohl schon erweckt worden sein, dass es oft um Alles, nur nicht um Parkour ging.... doch sie stoßen einfach zu etwas hinzu, was schon eine Vergangenheit hat (mit negativen Erfahrungen/Auseinandersetzungen/Missverständnissen/unterschiedlichen Ansichten/etc.)... und in der Vergangenheit gibt es eben auch Vieles, was nicht gut lief.

Die Klügsten (und meiner Meinung auch besten Traceure) sind und waren dann Diese, die sich am wenigsten um die Politik gekümmert haben und sich einfach um Ihre Leidenschaft gekümmert haben, sich den Arsch abtrainiert haben und sich von dieser Politik rundherum nicht so viel beeinflussen ließen.

Das ist zumindest der Eindruck, den ich über dieses knappe halbe Jahrzehnt gewonnen habe. Potenzial wird heute schnell erkannt und gut gefördert... damals gab es weder wen der es erkennen, noch fördern konnte. Es kommt also nicht von ungefähr, dass es heute Leute gibt, die (aus meiner Sicht) relativ kurz in dieser Welt mit dabei sind und einen gerade dadurch die Kinnlade runterklappen lassen.

Meine Erfahrung ist auch, dass man jedes Training und Zusammentreffen genießen sollte... _keiner_ wird von Wehwechen verschont bleiben, die Ihn/Sie irgendwann einmal oder mehrfach am Training hindern... jedes Mal wenn man sich später den Luxusfaktor Zeit gönnen kann und der Körper vollkommen in Schuss ist, ist dies die pure Freiheit und Freude an der Bewegung... das realisiert man aber meist erst später, dass dies nicht selbstverständlich ist. Einige werden damit konfrontiert, wenn Sie in den Maturastress kommen, Andere wenn Sie in die Arbeitswelt eintauchen und der Rest, wenn sie sich einmal verletzt haben.

Aber dies ist eben genauso eine Aussage wie "Die Schulzeit, ist die schönste Zeit"... die Meisten realisieren dies erst, wenn die Schulzeit vorbei ist.

Vielleicht versteht man dadurch etwas Besser, wieso man etwas auf die Meinung der Leute geben sollte, die bereits Erfahrungen gesammelt haben. Sie können einem helfen, sie können versuchen Leuten schlechte Erfahrungen zu ersparen (bzw. zu minimieren), aber Sie können genauso in Großkotzigkeit enden. Z.B. Aussagen wie "Du hast ja keine Ahnung, du betreibst es ja erst seit Monaten/Jahren".

Erfahrene Leute können genauso enorm viel von (relativ) unerfahrenen Akteuren lernen und hingewiesen werden. Deswegen sind diese Aussagen absolut unpassend, meiner Meinung nach. Der Schlüssel ist und bleibt einfach Respekt.... Respekt vor Erfahrung, genauso wie der Respekt vor Neuem. Jeder, der glaubt erfahren zu sein... den wird die Zeit eines besseren belehren... wir entwickeln uns alle unaufhörlich weiter (jetzt ganz abgesehen, ob im positiven oder negativen), es ist einfach immer alles in Bewegung.

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Ist ein sehr schöner Text, über den man wirklich nachdenken kann. Habe ihn jetzt schon 2mal gelesen und ích muss sagen wirklich gut geschrieben. Er errinnert mich, wie ich begonnen habe und wie die Zunkunft villeicht aussehen könnte.

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der letzte absatz drückt auch meine meinung aus...

ich habe grundsätzlich vor jedem/jeder respekt, egal wie lange oder intensiv er/sie trainiert.

(das heißt nicht dass ich erfahrung nicht schätze...ich profitiere davon und das macht mich dankbar)

denn es geht darum seinen EIGENEN weg zu gehn und solang man das tut ist auch keine/ kein andere/anderer berechtigt das minder zu beurteilen geschweige denn zu verurteilen.

tipps sind absolut wichtig und richtig, aber urteile absolut unpassend und charakterlich schwach.

respekt verlieren kann man für mich nur in menschlicher hinsicht (das schaffen manche auf unterschiedlichste kreative art und weise :rolleyes: )

ich bin sehr froh dass es im parkour grundsätzlich das meister-schüler prinzip nicht gibt und wir alle voneinander profitieren...eben wie eine family im optimalen fall :D

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Mein 5 Jähriges-Jubiläum ist auch nur mehr einen Katzensprung entfernt

Haha, bei deinen Katzensprüngen, wie lang trainierst du schon, 2 Jahre??

*ggg*

nette Denkanstöße, ja.. gefällt mir...

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