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Bennoni

Das Ringen mit der Angst

Ich glaube, mein Start in dieses Forum war 'ne ganz schön blöde Art. Aus einem kurzen Anflug von Profilierungssucht hab' ich so eine unmögliche Form von Trainingsplan aufgestellt, die für Westeuropäer gänzlich blödsinnig aussieht. Klar, Shaolin-Mönche trainieren auch 8-10 Stunden täglich aber naja...

Nun will ich meine neu aufgelebte Beschäftigung mit der Kunst der Bewegung in den letzten zwei Monaten darstellen. Beim dritten Forummeeting stand ich noch vor dem 2-Meter Armsprung bei den Wohnblocks im Donaupark und wusste nicht, ob springen, oder nicht. Wobei das ganze dann echt einfach war.

Aber so ist es doch, als Traceur, nicht wahr? Immer wieder steht man vor einem Hindernis, einer Mauer, einer Stange und denkt sich: Ich kann das doch, eigentlich, oder nicht? Vielleicht hat man den Sprung sogar schon mal gemacht und plötzlich meint der Kopf: Nein, das geht doch nicht.

Ebenso im Park mit See an der Floridsdorfer Brücke. Dort stand ich auf einem Ast, auf etwa 2 Meter Höhe, und wollte zum gegenüberliegenden Springen. Beide Äste 20 cm breit, wackeln nicht wirklich, und zwischen 20cm und 2 Meter voneinander entfernt. Aber springen kann ich nicht. Die Auflagefläche ist genial, nicht rutschig, nur ungewohnt, nicht plan.

Eine Katze nach unten fühlt sich ebenso nicht richtig im Kopf an. Es hat mich sehr viel Überwindung gekostet das am Haus des Meeres durchzuziehen.

Am Montag habe ich das Video von Stephane Vigroux - The Monkey is back, Parkour documentory angeschaut und festgestellt, dass das, was ich bisher machte sicher kein Training war.

Von Spot zu spot gehen, sich anschauen und überlegen, ob das, was man machen will, klappt, dann einmal springen, oder eben nicht und weiter...

Wenn ich einen Sprung einmal geschafft habe, kann ich ihn dann? ...

Die Idee vom Training David Belles, ist so, wie Stephane erklärt genial:

Man sagt sich: diese Abfolge von Sprüngen mache ich nun 50 Mal. Es ist völlig egal, wie lang ich dafür brauche, ich habe den ganzen Tag Zeit, aber wenn ich ein einziges Mal daneben springe, auch wenn es das 49. Mal ist, muss ich von neuem beginnen...

Also werd ich nochmal zu den Basics zurückgehen, um Sicherheit zu bekommen, damit der Geist mit dem Körper vereint ist.

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Ganz einfach, beweg dich einfach mehr - der Rest kommt von alleine.

Es gibt keine Basics außer das Verständnis für gesunde Landung und Schrittfolge. Rede dir keine Angst ein, wenn dich dieses Gefühl nur auf deine Bewegungsunsicherheit hinweist.

Du bist unsicher, also beweg dich mehr.

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Ja Leech hat es eh schon angesprochen. Ich finde (laut dem was du geschrieben hast) dass du einfach noch Sicherheit in Bezug auf deinen Körper brauchst. Damit meine ich einfach, dass du deinen Körper (wieder?) kennenlernst, schaust, wo sind seine Grenzen, wo arbeitet er am besten bzw. wo fühlt es sich gut an...

Bis zu einem gewissen Grad Angst zu haben, is legitim, nur is es für mich so gekommen dass ich diese Angst nicht als Bremse, sondern als Antrieb verwende, womit ich manche Sprünge erst Recht durchführen kann.

wir können gerne mal zusammen trainieren gehen, ich trainier bei jeden Training immer viele Basics (:

Lg

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Klar gehört Angst/Respekt vor Dingen dazu. Muss mich immer wieder lange überwinden für Dinge auch wenn ich die zT schon oft gemacht habe.

Das hat aber irgendwie auch was Schönes finde ich. So vergisst man nicht dass man sich permanent, auch bei den simpelsten Bewegungen, leicht verletzen kann wenn man es zB unterschätzt.

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Im Schnee, was man ja als erstes als großes Manko für Traceure ansieht, hab ich komischerweise weniger Angst. Katzensprünge klappen plötzlich einfach so über längere und höhere Platten, obwohl ich bei dem rutschigen Boden gar nicht auf Geschwindigkeit komme... Morgen muss ich unbedingt noch mehr von der weißen, weichen Welt kosten.

Ich danke auf jeden Fall mal für das, was ihr gesagt habt.

Einerseits ist es schön im Schnee zu laufen, andererseits birgt gerade dieses eingelullt-sein auch die Gefahr, das man sich überschätzt...

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