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BlackBird8

Red Bull Art of Motion Competition 2009 - the sickest bail

32 posts in this topic

Also ich glaub schon, dass eine Versammlung von mehreren 1000 Leuten, zig Kameras und die Begrenzung von 1er Minute Druck ausüben.

Natürlich gehn die Leute unter diesen Bedingungen an ihre Grenzen und wollen ihr Bestes geben und ihr Bestes zeigen. Fraglos sind das auch alles mental und körperlich extrem fitte Leute gewesen die mitgelaufen sind.

Aber das wischt noch lang nicht alle Bedenken vom Tisch - Competition pusht TeilnehmerInnen, das kann dazu führen dass sie ihre Grenzen noch weiter ausdehnen, aber es kann eben auch ins Auge gehen.

Ich find es verkürzt zu sagen: "hey die sind einfach top-bewegungskünstler und deshalb auch frei von so banalem wie Beeinflussung von Außen, Gruppenschub, Lampenfieber, Leistungsdruck..."

das vermittelt meiner Meinung nach ein falsches Bild

Ich finde Tom hats gut auf den Punkt gebracht - wenns dich während dem Training mal ordentlich runterhaut, dann nimmst du dir eine Pause um wieder zu fokusieren und durchzuatmen - ein 60-sekunden-limit ist da ein denkbar schlechter Rahmen um sich kurz hinzusetzen und durchzuschnauben

Ich bin echt beeindruckt dass er trotzdem seinen Run fertig gemacht hat und da gehört echt viel an routine und fitness dazu - aber wenn er dann beim sideflip zu kurz gekommen wäre, dann bin ich mir sicher wäre die diskussion ziemlich schnell in richtung: "naja er war halt nicht mehr fokusiert, eh klar nach so nem sturz" oder "tragisch dass es einen so guten tricker erwischt hat, aber das zeigt dass die sache gefährlich ist und die teilnehmer auch nur menschlich sind"... gegangen - ich hätts genauso "ehrenhaft" gefunden wenn er einfach stehen/sitzen geblieben wäre und gesagt hätte: "danke Leute aber das wars für mich heute, see you next time"

wenn es nicht so wäre, dann wär all die diskussion über "auf sich selbst hören" "grenzen einschätzen" "fokusiert sein"... für die fisch, weil nicht ernst gemeint

hand aufs herz leech - predigen tun wir beide glaub ich recht gern und der input von andi hat einfach hand und fuß

deswegen wird weder die Leistung der Athlenten geschmälert, noch ihnen abgesprochen leiwande und interessante Menschen zu sein

ein aspekt der Sache ist einfach auch, dass RedBull solche Competitions sponsort um mit jeder Dose eine Prise Collness & Extreme Sports mitliefern zu können, was sich ja bekanntlich nicht negativ auf die Verkaufszahlen auswirkt ;-)

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möchte da auch noch was dazu sagen.

Ich glaub leech sogar, dass es ihnen nicht um competition ging und wer der bessere ist..

Es ging ihnen allerdings sicherlich trotzdem darum einen guten Eindruck zu machen vor dem Publikum. Sonst hätt zB der dido wohl auch nimmer seinen letzten sprung gemacht, nachdem er sich beim double side verletzt hatte.

Man lässt sich eben vom Publikum pushen und versucht an seine Grenzen zu gehen (oder darüber hinaus) und das birgt Verletzungsrisiko.

Und der bail beim runterfallen - da geb ich tom recht. In so einem moment reagiert man instinktiv und nicht berechnend.

Es hat nicht danach ausgesehen, als ob er gezielt nach dem Kabel gegriffen hat. Er hat es gespürt und sich dann dran festgehalten.

-super Reaktion, aber zu erzählen, dass einem da alles klar ist, ist auch in meinen Augen Müll.

Ich war selbst schon in solchen Situationen und hab sie zum Glück unbeschadet überstanden.

Aber da greift die instinktive Reaktion ein und kein berechnender Verstand. Und je nachdem wie gut diese ist, passiert einem mehr oder weniger. Niemand sagt hier deshalb, dass er schlecht ist! Er hatte schließlich eine gute Reaktion. Er ist auch nur ein Mensch.

Niemand sagt hier nur einen Deut etwas gegen diese Personen. Wieso auch?

Und um da auch den Kampfsportler aus mir sprechen zu lassen:

Das Ziel im Kampfsport ist gerade nicht mehr denken zu müssen, sondern die Bewegungen ins Unterbewusstsein aufzunehmen, um ohne bewusst zu denken reagieren zu können.

Das funktioniert nach viel Training und vielen Bewegungswiederholungen.

Aber Bails kann man so nicht üben. Da kann man nur hoffen, dass der Körper aus seiner Erfahrung heraus richtig reagiert ...sry, aber deshalb nenn ich das mal BS:

Bin froh dass ich einige Sprünge in meinem Leben gemacht habe die mich genau so das Leben gekostet hätten, wenn man den "Sport" schon zu ernst nimmt, muss man JEDEN Blickwinkel trainieren.

Das ist ca so, als würde ich als anfänger sagen:

"Kämpfen lern ich, in dem ich zu jemandem wie bruce lee geh, seine mutter schimpf und dann gegen ihn kämpf" - sinnlos, da man dabei nicht lernen kann ihn zu besiegen. man überlebts villeicht, hat aber nichts davon.

wenn man sowas trainieren will, kann man sich maximal auf kleinen (ungefährlichen) obstacles überlegen, wie man reagieren würde, wenn man mit dem fuß dort ausrutscht oder mit dem anderen fuß dort, oder bei einer katze so, oder so hier blabla.. und das dann hunderte male für jede bewegung übt.

Beziehungsweise das sinnvollste: einfach seinen Körper stärkt und seine Reaktion verbessert.

so long

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In Foren wird grundsätzlich aneinander vorbeigeredet.

Meine Meinung bezieht sich keineswegs auf negative Einflüsse oder unüberlegte Aktionen..

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finds amüsant, wie ein gedanke eines "fremden" gleich analysiert wird, nur weil es dem eigenen gedanken nicht entspricht...

manche sehen es als show, manche als fu*** wettkampf (danke für die deutsch stunde) und andere als kompletten schwachsinn.

zum glück sind wir nicht alle gleich und denken nicht gleich, sonst wäre das leben und die welt wirklich fad.

back to topic:

sickest bail, hat es überlebt und trainiert weiter - punkt -

wegen einem move jetzt wieder 1000 philosophische gedanken ins leben zu rufen nutzt keinem wirklich was....

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Ich sehe die Sache wohl ein wenig anders als die meisten hier.

Ein Wettkampf grundsätzlich ist nichts schlechtes, man braucht Wettkämpfe um leistungen zu bewerten und das gesamte Leben ist ein Wettkampf mit anderen. Das ist in der Medizin so, das ist in der Wirtschaft so und das ist natürlich besonders im Sport so.

Die Frage ist nur wie ein Wettkampf ausgeführt wird und um welchen Sport es sich dreht.

Nehmen wir als aktuellen Anlass Parkour her. Ich bin bei Gott ein Profi, weit davon entfernt, aber ich habe mich doch schon etliche Stunden mit dem Grundgedanken von Parkour auseinandergesetzt (ich bin halt ein Philosoph ;) ).

Grundsätzlich ist Parkour - wie hier in dem Forum wohl jeder weiß - die sportliche Kunst Ziele ohne Hilfsmittel möglichst schnell und effizient zu überwinden. Allein der Grundgedanke von Parkour ist schon ein Wettkampf an sich. Denn im Prinzip dreht sich alles dabei ums flüchten.

David Belle selbst hat mit seinen Freunden oft "Fangen" oder so gespielt und dabei Parkour-Bewegungen benutzt.

Die eigentliche Frage ist doch, wie man Parkour-Wettkämpfe am besten angeht und was sie einem bringen.

Ich bin der Meinung dass diese Movements-Contests mit Richtern und Punkten völliger Schwachsinn sind und äußerst wenig mit dem Grundgedanken von Parkour zu tun haben --> je spektakulärer desto mehr Punkte. Für "geile" Stunts gibts natürlich noch nen Bonus, usw. ihr kennt das ja eh.

Für mich wäre ein echter und auch sinnvoller Parkour-Wettkampf ein Wettlauf von Punkt A nach Punkt B mit vielen tollen Hindernissen (die müssen ja gar nicht gefährlich oder sonst was sein).

Warum ich das toll finde? Weil ein Wettkampf einen Teilnehmer dazu zwingt höchstleistungen zu vollbringen. Ich kenn mich selbst so gut, dass ich sagen kann, dass ich unter Druck wesentlich effizienter "arbeite" als ohne. Sehe ich jedesmal auf der Bühne bei nem Gig. Schwere Stellen versau ich bei Proben oder Zuhause schon mal. Im "ernstfall" ist mir das bis her nie passiert.

Wie auch immer, meiner Meinung nach sollten die Veranstalter verurteilt werden, dass sie so lebensgefährliche Hindernisse aufstellen - aber von so einer Art Contest halte ich sowieso wenig, steht bereits oben.

Als Abschluss will ich noch eines los werden:

Ich denke es ist ein Fehler Traceure, welche grundsätzlich Pro-Competition sind zu verurteilen - und sei es nur in Gedanken.

Denn ich bin überzeugt, dass in Zukunft eben diese Traceure den Sport "weiterbringen" werden, durch neue Bewegungen, bessere Trainingsmethoden, neue Ausrüstung, etc.

Das war bis jetzt in jedem Bereich des Lebens so, und das wird auch mit Parkour so passieren, da bin ich mir sicher.

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Nein, tut es imho nicht, denn ohne Wettkampf wären wir als Menschen wahrscheinlich gar nicht hier wo wir jetzt sind. Evolution selbst ist ein Wettkampf --> das stärkste Gen setzt sich durch.

Bobei es von Parkour seite durchaus was hätte, wenn wir alle Affen wärn xD

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