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thomas

Wie aus Angst Respekt wird

Definition Angst: Angst ist ein menschliches Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein.

Definition Respekt: Respekt  bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einer anderen Person oder einer bestimmten Situation.

Wir betreiben Parkour und Parkour ist potenziell gefährlich. Wir können uns verbessern, wir können uns steigern und wir können uns verletzen. Damit werden wir jeden Tag konfrontiert, bei jedem Training und jedem Schritt. Ein Fehltritt kann unter Umständen böse Folgen mit sich bringen und nur wir können diesen Fehltritt verhindern.

Es ist Frühling und die Meisten werden über den Winter nicht annähernd so viel/intensiv trainiert haben, wie in den Sommermonaten. Viele wollen diese "Wintermüdigkeit" mit einem tollen Training, an den ersten warmen Tagen des Jahres vergessen machen. Allerdings lehrt uns die Vergangenheit, dass im Frühling das Verletzungsrisiko bzw. die Anzahl an Verletzungen auf einmal untypisch rapide ansteigt. Wir wollen zu viel, wofür wir noch nicht bereit sind. Wir müssen unseren Körper und Geist erst wieder langsam aus dem "Winterschlaf" holen, bevor wir wieder annähernd an die letzten Sommermonate anschließen können. Klarerweise heisst dies nicht, dass alle schlimmen Verletzungen nur im Frühling passieren können, sondern einfach dass wir umso mehr Acht geben sollten.

Keiner hetzt uns, ausser unser eigenes Ego. Keiner verlangt tolle neue/schwierige Bewegungen, nur weil man seinen eigenen Fortschritt bezeugen und das Ego füttern will.

Mit Angst wollen wir uns selbst warnen und beschützen, doch Angst ist unangebracht. Wenn dies und jenes passiert, könnte das das Ergebnis sein.... wenn wir überhaupt noch so rational denken können, in der Situation. Wir sollten aber erst garnicht in diese oder jene Situation kommen und wenn doch, sollten wir bereits vollkommen "furchtlos" wissen, was wir zu tun haben, um aus dieser Situation unverletzt heraus zu kommen.

Angst verzerrt unsere Wahrnehmung, sie macht uns unsicher, sie erzeugt Emotionen... sie beeinflusst uns im Moment. Richtiger wäre hier ein gewisser Respekt... Respekt vor seinem eigenen Körper und der Situation, die es zu Meisten gilt. Wir brauchen nicht auf ungewollte Situationen reagieren, sondern wir agieren aktiv, um diese zu vermeiden bzw. um sie so unproblematisch wie möglich zu halten.

Jeder reagiert anders auf diese Situationen und "Gefahren". Manche werden aggressiv, andere ruhig und noch viele viele andere Emotionen sind hier möglich. Ich habe für mich persönlich als optimalen Weg, eine Mischung aus Anspannung/Konzentration und kompletter relaxed-heit (durch Selbstvertrauen) gewählt. Wichtig ist aber, dies nicht nur bei den großen/schwierigen Dingen, sondern auch bei den vermeintlich kleinen anzuwenden. Die großen/schwierigen Dinge klappen meist gut und bei den Kleinen ist man meistens nicht mehr konzentriert genug.

Wer nach einer gelungenen Situation/Aktion sich dann in Selbstzufriedenheit schwelgt, macht einen großen Schritt zurück.

Nach jeder Bewegung, jedem Sprung, jeder ungewollten "Notsituation", jedem Fortschritt... bin ich unzufrieden damit und gleichzeitig glücklich. Die Technik hätte immer sauberer sein können, die Effizienz besser und das Potenzial wurde nie vollkommen ausgenutzt. Dennoch bin ich glücklich darüber, meinen Körper und Geist einen weiteren Schritt vorangebracht zu haben.

Wir sollten uns also nicht unserer Angst stellen, sondern unsere Angst in Respekt umwandeln. Wer Angst hat, handelt untypisch und unwissentlich/unlogisch. Wer mit Respekt herangeht, kann sich voll und ganz auf seine Fähigkeiten berufen und wird daran wachsen.

Train hard, stay safe

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Für mich persönlich ist dieses Wiederaufwachen aus dem "Winterschlaf" seit jeher Standardprogramm. Immer mal 1-2 Wochen gaaanz gemütlich angehen (:

Aber Angst hat ich deswegen noch nie, und mehr Respekt als sonst auch nicht. Aufpassen tu ich aber natürlich immer extra (:

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Wer nach einer gelungenen Situation/Aktion sich dann in Selbstzufriedenheit schwelgt, macht einen großen Schritt zurück.

Nach jeder Bewegung, jedem Sprung, jeder ungewollten "Notsituation", jedem Fortschritt... bin ich unzufrieden damit und gleichzeitig glücklich. Die Technik hätte immer sauberer sein können, die Effizienz besser und das Potenzial wurde nie vollkommen ausgenutzt.

Ich würde nicht sagen, dass man einen schritt zurückmacht weil man zufrieden ist. Wenn man übertreibt vielleicht schon, aber man muss auch auf die kleinen dinge stolz sein! klar kann eine bewegung immer noch effizienter sein, aber solang man einen fortschritt sieht und das best mögliche aus sich selbst herausgeholt hat, kann man auch zufrieden sein :)

ansonsten: :thumbsup:

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1.) Super Text !

2.) Das mit der Zufriedenheit kann ich leider nicht

einhalten. Den ich bin meisten sogar zufrieden

wenn ich ein Katzensprung oder eine Rolle geschafft

habe. Das gibt mir nämlich das Gefühl was richtig

gemacht zu haben, so verliere ich nicht die Lust daran

wenn ich immer alleine trainiere.

3.) Mir ist das persönlich schon aufgefallen, heute

mache ich Drops wovor ich früher immer Angst

hatte und sie deshalb nicht gemacht habe. Doch

heute geht es, es ist zwar immer eine leichte Anspannung

da bevor ich es wieder versuche. Aber ich persönlich weis

dass ich es ja jetzt kann, aber ich weis auch trotzdem das

etwas passieren kann wenn ich unachtsam bin. Also würde ich sagen dass es stimmt dass aus Angst lieber Respekt werden sollte =)

Echt Top dein Text !

Mit freundlichen Grüßen

ChrisRave99

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ist halt meine subjektive sicht... jede bewegung ist einzigartig... man kann keine bewegung 100% nachmachen und so ist immer potenzial nach oben für mich da und das gibt mir nochmal extra ansporn, sie besser zu machen

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Ok das stimmt auch.

Naja ich bin noch Anfänger, villt.

bin ich darum noch mit solchen

Fortschritten glücklich ^^

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heute beim aufstehen habe ich zum ersten mal wieder die vögel zwitschern gehört... draussen strahlte die sonne und ich saß im büro, bis es dunkel wurde. Es hätte kaum was schöneres gegeben, als die Zeit draussen zu nutzen... erste frühlingsgefühle, obwohl sicher noch einige kalte tage/wochen auf uns warten.... trotzdem will ich diesen text erneut in erinnerung bringen.... noch bevor der frühling beginnt und sich die ersten wieder verletzen

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tom, ich lese diesen text sicher schon das 12 mal, und er gefällt mir immer mehr.

großes :thumbsup:

thx, sofern sich die leut ein bisschen gedanken drüber machen, bin ich happy :]

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tom, ich lese diesen text sicher schon das 12 mal, und er gefällt mir immer mehr.

großes :thumbsup:

thx, sofern sich die leut ein bisschen gedanken drüber machen, bin ich happy :]

Er empfiehlt diesen Text sogar Neuankömmlingen wie mir! Eine richtige Ansicht hast du da. Gefällt mir!

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Der Text ist echt super geschrieben.

Ich übe Parkour jetzt schon 1 jahr aus ( was für mich nicht lange ist) und bin, wenn ich einen Sprung geschafft habe, glücklich.

Dieses Gefühl gibt mir mehr Sicherheit, wenn ich den selben Sprung wiederhole, aber nicht weil ich denke, dass mir nichts mehr passieren kann, sondern weil ich weiß, dass ich es einmal geschafft habe und nun die Chance habe den Sprung noch besser zu machen.

Für mich ist das Gefühl eines geglückten Sprunges ein riesiger Ansporn es noch besser zu machen.

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